Nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima 2011 hat Deutschland beschlossen, rasch aus der Atomenergie auszusteigen. Bis Ende 2022 sollten die letzten deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Eine Entscheidung, mit der noch nicht alle einverstanden sind und um die es viele Diskussionen gibt.

Warum will Deutschland Atomkraft nicht nutzen, obwohl dies eine gute Alternative zu Gas, Kohle und Erdöl ist und als weniger umweltbelastend bezeichnet werden kann?

Mit Kernenergie gegen die Klimakrise: Ist das möglich?

Das fordert eine politische Vereinigung namens Nuklearia. Unter anderem wurde mit einer Studie des Weltklimarates festgestellt, dass Atomkraft mit 12 g CO2-Äquivalent pro Kilowattstunde Windkraft gleichkommt. Dies ist ein sehr niedriger Wert, und er ist auch fast viermal niedriger als der von Photovoltaik.

Doch viele Experten stehen diesen Daten skeptisch gegenüber. Besonders akut ist das Thema Abfallentsorgung – es ist noch immer ein ungelöstes Problem. Es besteht auch Unsicherheit darüber, wieviel Gramm pro Kilowattstunde speziell für die Kernenergie verwendet werden sollen. Neben der Gefahr schwerer Unfälle ist die Entsorgung für die Bundesregierung das wichtigste Argument gegen die Kernenergie.

Es gibt einige Errungenschaften im Bereich der Kernenergieerzeugung

Andere Forscher stehen Atommüll weniger skeptisch gegenüber, insbesondere wenn man sich an die Entdeckung der Radioaktivität vor fast 130 Jahren und die seitdem erzielten Fortschritte erinnert. Wenn man jetzt den richtigen Endlagerstandort findet, dauert es etwa 90 bis 110 Jahre, um ihn zu füllen. Aber nach dieser Zeit sind die verbrauchten Brennelemente kein Müll mehr, sondern Rohstoffe.

Aber nicht jeder denkt mit dem gleichen Optimismus darüber nach. Momentan kann man nur einen Schluss ziehen, wie die letzten 70 Jahre seit der Einführung dieser Technologie vergangen sind. Man kann sagen, dass das Problem des Recyclings von allen Seiten unterschätzt wird.

Die meisten Deutschen befürworten nach wie vor den Ausstieg aus der Kernenergie

Einig sind sich hingegen alle in der Frage, warum Deutschland die Kernenergie nicht nutzen will. Obwohl Diskussionen zu diesem Thema hauptsächlich im Westen des Landes geführt werden.

Das Allensbache Institut überprüft alle zwei bis drei Jahre, was die Deutschen wirklich über den Atomausstieg denken. Im Jahr 2021 hielten es 56 Prozent für die richtige Entscheidung, 25 Prozent waren dagegen.

Während die klare Mehrheit für den Ausstieg aus der Atomkraft ist, gibt es einen anderen Trend. Fakt ist: 2012 lag die Zustimmung noch bei 73% – ​​seither sinkt sie jedes Jahr um mehrere Prozentpunkte.

Argumente für und gegen Atomenergie

Es gibt Argumente, die dafür sprechen, Kernenergie zur Stromerzeugung zu nutzen, aber es gibt auch Argumente, die dagegen sprechen. Die zentrale Frage lautet: Ist die Produktion von Kernenergie angesichts der Risiken und Folgen der Nukleartechnik gerechtfertigt?

Die Frage, ob Kernkraftwerke weiter betrieben oder neu gebaut werden sollen, ist nach Meinung vieler nur unter ethischen Gesichtspunkten zu lösen. Die Antwort wird entsprechend von den persönlichen Werten jedes einzelnen Menschen abhängen. Im Folgenden sind die Vor- und Nachteile jedoch aus Sicht der Atomkraftgegner aufgeführt.

Argumente von Befürwortern des Technologieeinsatzes:

  • Kernkraftwerke sind unverzichtbar, um den wachsenden Strombedarf zu decken. Der Strombedarf steigt, muss aber nicht. Ob die Einwohner des Landes ihren Stromverbrauch und die Zahl der Atomkraftwerke erhöhen wollen, hängt ganz vom politischen Willen jedes Bürgers ab.
  • Kernkraftwerke können nicht durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden. Dies ist eine gezielte Aussage der Elektroindustrie. Es gibt genügend fundierte und seriöse Studien, die belegen, dass eine Energieversorgung ohne Atomkraftwerk möglich ist.
  • Kernkraftwerke sind für die Netzstabilität unabdingbar. Es gibt viele andere Möglichkeiten, die Netzwerkstabilität zu gewährleisten.
  • Uran ist reichlich vorhanden. Für die heute in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke reichen vernünftig genutzte Uranreserven für etwa 80 Jahre. Uran ist jedenfalls eine endliche Energiequelle.

Argumente von Atomgegnern:

  • Auch im Normalbetrieb emittieren Kernkraftwerke Radioaktivität in die Umwelt. Radioaktive Edelgase werden über ein Hochkamin ausgestoßen, radioaktives Tritium gelangt mit dem Abwasser in die Umwelt.
  • Eine mögliche Nuklearkatastrophe würde einen großen Teil des Landes unbewohnbar machen. Die Folgen eines Reaktorunfalls sind verheerend. In Tschernobyl wird nun ein riesiges Gebiet für Tausende von Jahren unbewohnbar sein. Das gleiche gilt für Fukushima.
  • Radioaktivität baut sich in der Nahrungskette auf. Die Anreicherung radioaktiver Stoffe in der Nahrungskette ist ein ernstes Problem, da der Mensch am Ende der Kette steht.

Die Gefahr, die die Bevölkerung des Landes bedrohen könnte, wenn der Ausstieg aus der Atomkraft nicht erfolgt, ist schwer zu überschätzen. Trotz aller Vor- und Nachteile sollte das menschliche Leben und Wohlbefinden immer an erster Stelle stehen.